Kinder in Europa 28 – Platz für Autonomie

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Liebe Leserinnen und Leser,

herzlich Willkommen im 28. Heft von KINDER in Europa! Unser Augenmerk liegt diesmal auf dem Konzept der Autonomie von Kindern.

Spricht man über Autonomie, kommt man um andere, eng damit verknüpfte, Themen nicht herum, wie z.B. Zeit (s. auch Heft 25), Raum oder die Rolle der Erwachsenen. Wir wollen uns der Herausforderung dieses umfassenden Themas stellen. Was meinen wir überhaupt, wenn wir von einem »autonomen Kind« sprechen? Ist das ein Kind, das weiß, wo seine Jacke aufgehängt wird? Eines, das den Wasserhahn öffnen und schließen kann? Wir wollen hier einen Schritt weiter gehen. Wir vertreten ein Konzept, in dem Autonomie als die Fähigkeit verstanden wird, zu entscheiden, ob und wann wir zum Wasserhahn gehen und ihn öffnen – weil wir durstig sind oder unsere Hände schmutzig.

Es geht um Handlungen, die Kinder aus eigener Initiative durchführen, was in letzter Konsequenz heißt, die traditionelle Rolle von Pädagoginnen und Pädagogen umzudrehen. Wir setzen uns dafür ein, dass Erwachsene Kinder als verantwortliche Akteure ihrer Handlungen anerkennen. Kinder sind gleichwertige Partner in Beziehungen und im Dialog mit ihren Gedanken und Handlungen (Anna Tardos). Sie sind deshalb nicht bloß Empfänger unserer Fürsorge.

Wir stehen für Erwachsene ein, die auf der Seite der Kinder stehen, sie beobachten, ihnen zuhören und sie respektieren. Diese Erwachsenen verstehen Autonomie als Prozess, den die Kinder nach und nach vollziehen. Autonomie ist kein Ziel, das in Rekordzeit zu erreichen ist, weil Kinder »genau das doch lernen müssen« zu einem vorgegebenen Zeitpunkt zum Zwecke der Bildung. Darum halten wir uns fern von einem Verständnis von Autonomie, in dem nur greifbare Ergebnisse gelten. Wir sehen Autonomie in enger Beziehung mit der Freiheit des Einzelnen und mit seiner Verantwortung. Wir meinen damit die Freiheit zu Handeln sowie die Gedanken- wie die Meinungsfreiheit, damit Kinder sich selbst ausdrücken und aktiv sein können.

Wir hoffen sehr, dass Sie Gefallen an diesem Gedanken und an diesem Heft finden.

Marta Guzman,
verantwortlich für Kinder in Europa in Spanien (katalonische und kastilische Ausgabe)

 


In diesem Heft

Editorial

Autonomie – eine Lebensart
Helena Burić und Areta Wasilewska-Gregorowic stellen die Beiträge dieser Ausgabe vor


Erfahrungen, Hintergründe, Beispiele

Autonomie: Eine Gedankenreise
Beatriz Trueba fragt, ob ein Kind so schnell wie möglich dem Erwachsenen gleich sein soll
 
Autonomie verbindet Theorie und Praxis
Die Basis zur Bildung einer eigenständigen Persönlichkeit beleuchtet Myrtha Hebe Chokler
 
Autonomie und Verantwortung
Selbstbestimmung von Kindern und ihr pädagogischer Sinn
Gerlinde Lill und Roger Prott gehen der Frage nach, wie viel Entscheidungsgewalt Erwachsene den Kindern gewähren
 
Respektiert die Kinder!
Kommunikation soll auf Augenhöhe und Entscheidungen gemeinsam getroffen werden, meint Barbara Röhrborn
 
Autonomie als Lebenskonzept
Für Agnès Szanto-Féder ist autonomes Handeln nicht nur eine Methode

Kinderrechte sind nicht die Rechte der Kleinen
Die Qualität frühkindlicher Bildung und die UN-Kinderrechte gehören zusammen, meint Ankie Vandekerckhove
 
Kinder erziehen zwischen Behütung und Autonomie
Gibt es Grenzen kindlicher Autonomie? Slavica Bašić gibt darauf Antworten
 
Autonom spielen in Werkstatt-Kitas und Schulen
Marion Thielemann fragt, warum das eigenständige Lernen in Bildungseinrichtungen sich noch immer nicht durchgesetzt hat
 
Freiheit auf Tellern
Essverhalten und Autonomie
Julita Wojciechowska zeigt ihn ihrem Beitrag auf, wie gesunde Essgewohnheiten nur durch Beteiligung der Kinder erlernt werden können
 
Wie muslimische Kinder in Thrakien griechisch lernen
Kinder kooperieren beinahe überall und sind, so weit es nur geht, aktiv. Das hat Chara Cortessis-Dafermou in Nordgriechenland beobachtet
 
Wo man sich wohlfühlt, kann Autonomie gedeihen
Ein mehrtägiges Teamseminar führte zu erstaunlichen Veränderungen der pädagogischen Praxis einer Vorschule in Nordspanien
 
Die Rolle der Erwachsenen in Bildungsprozessen
Wie Erwachsene Lernprozesse erkennen und unterstützend handeln können, erläutert Gino Ferri
 
Espais Familiars – Orte, Familien zu begleiten
Um Achtsamkeit, vorsichtige Unterstützung und Respekt gegenüber allen Erziehungsmethoden geht es
Pilar González Rof


Im Fokus
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