Kinder in Europa 22 – Den Übergang zur Schule unterstützen

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Liebe Leserinnen und Leser,

für diese Ausgabe von »KINDER in Europa« haben wir uns ein schwieriges, komplexes Thema gewählt: Übergänge, in der Fachsprache Transitionen. Wir gleiten unser Leben lang von einer Situation in die nächste, manchmal stolpern wir hinein und manchmal befinden wir uns ganz plötzlich mitten im Neuen. Mit anderen Worten: Übergänge können sehr verschieden sein – und sehr unterschiedlich erlebt werden.

Als Herausgeber bin ich für die Produktion verantwortlich und darf und will den beiden für den Inhalt Verantwortlichen nicht vorgreifen in meinem Willkommensgruß. Gewissermaßen von außen betrachtete ich die inhaltlichen Aspekte. Dabei fiel mir auf, wie in den hier vorgestellten Beiträgen sehr unterschiedliche Realitäten durch gleiche Begriffe beschrieben werden. Das »Wohlbefinden« von Kindern gehört dazu, »kindzentriert« und, ganz nah am Thema, der »sanfte Übergang«. Wenn Pädagoginnen und Pädagogen aus so vielen Ländern Europas zusammen schreiben, reicht es offenbar nicht aus, bekannte Fachbegriffe zu gebrauchen. Vielmehr müssen auch die jeweilige Bedeutung und Interpretation beschrieben werden, sonst ist echtes Verstehen nicht möglich.

Als zweites ist mir aufgefallen, wie stark in allen Ländern der Übergang in die Grundschule als DAS einschneidende Erlebnis der Kindheit gesehen wird, obwohl jedes Kind doch bereits vorher Übergänge erlebt hat. Dies rechtfertigt auch im Nachhinein, dass wir hier bei »KINDER in Europa« uns ebenfalls auf diese Passage konzentrieren. Es scheint jedoch, als wären die Übergänge für die Kinder selbst weniger wichtig als die Zeit danach.

Lassen Sie uns gemeinsam hoffen, dass es heute anders ist als bei Pu dem Bären und Christopher Robin, der die wesentliche Änderung in seinem Leben durch die Schule sich so vorstellte:
»Ich werde nie mehr gar nichts tun.«
»Nie wieder?«, fragte Pu.
»Kein bißchen. Sie lassen einen nicht«, war die Antwort, und Christopher Robins Sorge war auf die Bitte gerichtet, dass sein Freund aus Kindertagen ihn wenigstens manchmal noch besuchen käme.

Roger Prott
Chefredakteur für Heft 22 und Vertreter für das deutschsprachige »KINDER in Europa«


In diesem Heft

Editorial

Über sich selbst hinauswachsen

Marta Guzmann und Stig G. Lund, die Gastredakteure dieser Ausgabe, stellen das Heft vor


Erfahrungen, Hintergründe, Beispiele

Vom Kindergarten in die Schule: Übergänge verstehen und begleiten

Was sagt die aktuelle Forschung zum Thema? Und was bedeutet das für die Praxis?
Ein Überblick von Wilfried Griebel und Renate Niesel

Infos zum Kind: Entwicklungen entdecken und verstehen
Pädagogen dürfen Kinder nicht etikettieren, meint Emma N. Ponsa

Sanfte Übergänge gestalten
Wie sie im französischsprachigen Teil Belgiens gelingen sollen beschreibt Rita Aupaix

Zwischen Verletzlichkeit und Herausforderung: Suche nach eigenen Strategien    
Viele niederländische Kinder bewältigen täglich drei Übergänge. Serv Vinders fragt nach den Gründen und Jeannette Doornenbal stellt den Wert sanfter Übergänge in Frage

Lernen im Dialog
Kinder sind aktive Ko-Konstrukteure. Wie sie in der Zeit des Übergangs unterstützt werden beschreibt Helle Johanneson

Im Mittelpunkt das Kind
Was tun, wenn sehr unterschiedliche Systeme sich begegnen? Francesco Bittloch und David Altimir berichten

Denk Schule – Schule neu erfinden
Gute Schulen müssen an zeitgemäße Bildungskonzepte der Frühpädagogik anschließen fordert Mattia Pratissoli

»Ich geh in die Grundstufe, nicht in den Kindergarten«
In Zürich sind Vor- und Grundschule miteinander zur Grundstufe verbunden. Regina Kesselring stellt das Projekt vor

Gemeinsam mit dem Kind
Das fremde, ängstigende Gefühl am ersten Schultag soll in Schottland der Vergangenheit angehören. Aileen McLean berichtet

Brücken bauen
Kindergärten, Schulen und Familien suchen neue Wege. Julia Plachecka stellt Erfahrungen aus fünf Ländern vor

»Warum trennen uns so hohe Gitter?«
Eine Kinderfrage ist der Anfang einer Lerngeschichte, die Menschen und Räume verbindet.
Kostantina Avlami erzählt

Ohne Erfolg im Kindergarten kein Erfolg in der Schule
Irritationen von Philippe Meirieu



Im Fokus
Friedrich Fröbel und die wertvolle Kindheit

In einer Zeit, in der Kinder ab dem siebten Lebensjahr als erwachsen galten, erfand Friedrich Fröbel den Kindergarten. Lucia Santos würdigt einen weltweit angesehenen Pädagogen

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